Selten starte ich ein Free-to-Play-Spiel und denke sofort: das fühlt sich hochwertig an. Menü, Musik, erste Klicks, alles wirkt durchdacht. Kein liebloser Aufguss, kein halbfertiges Chaos. Man spürt, dass hier jemand wusste, was er macht.
Die Steuerung ist flüssig, das Waffenhandling realistisch. Besonders stark finde ich, wie Deckungen umgesetzt sind, wenn eigene Leute durchs Sichtfeld laufen. Das Trefferfeedback sitzt und der Sound trägt das Ganze. Jeder Schritt, jedes Magazin, jede Explosion wirkt glaubwürdig. Granaten sind keine Spielerei, sie haben Wucht. Seit Helldivers 2 hat mich kein Spiel akustisch so überzeugt.
Was mich stört, sind die Menüs. Überall Belohnungen, Punkte, Coins. Ohne die kleinen roten Punkte wäre ich verloren. Man merkt, dass hier mehr Funktionen als Übersicht im Vordergrund standen. Trotzdem bleibt der Spielfluss motivierend. Die KI ist ordentlich, der Loot macht Spaß, und der Fortschritt fühlt sich fair an.
Technisch läuft das Spiel bei mir rund. Keine Abstürze, keine Hänger. Der Season Pass ist optional und kein Muss. Es ist komplett spielbar ohne Geld. So soll es sein.
Tencent und Vertrauen
Der Publisher ist Tencent, und das sollte man im Hinterkopf behalten. Das Spiel selbst macht bisher einen ehrlichen Eindruck, aber die Vergangenheit des Unternehmens wirft immer Fragen nach Datenschutz und Transparenz auf. Arena Breakout Infinite wirkt bisher unauffällig, trotzdem bleibt eine gewisse Skepsis. Ich genieße das Spiel, beobachte aber genau, ob sie langfristig fair bleiben.
Nach 68 Stunden kann ich sagen: Arena Breakout Infinite hat mich überrascht. Es ist kein simples Ballerspiel, aber auch kein taktisches Monster. Es belohnt kluges Vorgehen und bestraft Hektik. Ein gutes Gleichgewicht.
Für wen ist das was? Für Shooterfans, Looter und alle, die keine Lust auf überteuerte Premiumtitel mit Zwangs-Shop haben. Ich bleib erstmal dabei. Das Spiel hat sich seinen Platz in meinem Loadout verdient, auch wenn ich Tencent weiterhin kritisch sehe.