Ich bin aktuell krankgeschrieben, aber faktisch arbeitslos. Diese Situation zermürbt mich. Ich hasse es. Nicht, weil ich faul bin, sondern weil mir der Boden unter den Füßen fehlt.
Arbeit war für mich immer mehr als ein Job. Sie hat Struktur gegeben, Sinn, eine Art Karte, nach der ich mich richten konnte. Jetzt ist diese Karte weg und alles fühlt sich verschoben an.
In den vergangenen Wochen hat die Leere lauter gesprochen als sonst. Ich habe schon zweimal daran gedacht, dem Ganzen ein Ende zu setzen. Das schreibe ich nicht, um Mitleid zu ernten. Ich schreibe es, weil Schweigen das Gift ist.
Heute hat ein Satz meines Vaters gereicht, um die Kontrolle zu verlieren. Er sagte:
„Es wird wieder Zeit, dass du arbeitest.“
Für ihn war es wohl ein banaler Kommentar. Für mich war es wie ein Gewicht, das auf die Brust fällt. Ich hatte eine Art Nervenzusammenbruch. Nicht theatralisch, aber echt. Tränen, Panik, das Gefühl, keinen Raum mehr zu haben.
Die Phase
Das hier ist kein Kampfbericht mit klaren Siegen. Ich habe keine Lösungen parat, nur kleine Versuche, nicht ganz unterzugehen. Manchmal hilft ein kurzes Ritual. Ein bisschen Luft holen. Die fünf Dinge sehen, die ich gerade in meiner Nähe finde. Eine kleine Aufgabe erledigen, egal wie banal. Manchmal hilft es auch, das Telefon auszuschalten und fünf Minuten im Zimmer zu sitzen ohne Plan.
Was ich gelernt habe, immer wieder neu, ist das mit der Geduld. Nicht die nette Variante der Geduld. Sondern die zähe, unglamouröse. Wenn es möglich ist, hole ich mir Hilfe. Wenn nicht, schreibe ich. Schreibe hier, schreibe in Discord, schreibe kurzen Leuten, denen ich vertraue. Worte verflüchtigen die Schwere ein bisschen.
🎨 Bild zur Stimmung

Fazit
Ich weiß nicht, wie lange diese Phase dauert. Ich weiß nur, dass ich sie nicht verstecken will. Ich will ehrlich sein, auch wenn das weh tut. Und ich will anfangen, wieder kleine Dinge zu tun, die mir ein bisschen Boden geben.
Euer
Montie
