Himmel, Arsch und Zwirn!!!
By: Date: 12/04/2007 Categories: Geblogge!,Pleiten, Pech und Pannen

Da komme ich, von einem schweren Arbeitstag voller DAU´s und anderer Halbaffen in Anzügen, nach Hause und ahne nichts schlimmes. Kaum habe ich meine Katzen begrüsst, und meinen kleinen Kernbeschleuniger unter dem Schreibtisch angeschaltet um schnell meine Emails zu überprüfen, sticht mir eine Mail, spitz wie ein Bajonett eines deutschen Kar98, sofort ins Auge: Absender=Anwaltskanzlei! Ich muss zugeben, mir ist mein Herz total in die Hose gerutscht als ich diese Email mit folgendem Text dann las:

Bitte geben Sie Ihr Aktenzeichen bei jeglichem Schriftverkehr und Zahlungen immer an.
Sehr geehrte Kunde,
hiermit zeige ich die Interessenvertretung der Firma Andreas & Manuel Schmidtlein GbR, Vor der Hube 3, D 64572 Büttelborn an. Ordnungsgemäße Bevollmächtigung wird anwaltlich versichert. Meine Mandantschaft macht gegen Sie folgende Forderung geltend:
Rechnung vom 15,08,2006 aus Dienstleistungsvertrag mit der Rechnungsnummer R533440 für die Anmeldung vom 29,07,2006 um 14:33 Uhr auf der Internetseite P2P-heute.com mit folgender Anmelde-IP: 217.430.764.67.
Sie schulden meiner Mandantschaft daher 027,00 EUR. Da Sie sich in Verzug befinden, sind Sie gegenüber meiner Mandantschaft verpflichtet, die durch meine Tätigkeit entstandenen Gebühren zu erstatten.
Das Originalrechnung finden Sie im Anhang als signierte PDF Datei.
Bitte behalten Sie das Original Rechnung unbedingt für Ihre Unterlagen.
Liquidation:
1,3 Geschäftsgebühr, Nr. 2300 VV 328,50 EUR
Auslagenpauschale, Nr. 7002 VV 2,50 EUR
Gesamtsumme 005,00 EUR
Der von Ihnen zu zahlende Gesamtbetrag beläuft sich somit auf 234,00 EUR.
Ich fordere Sie auf, den Gesamtbetrag, innerhalb einer Frist von 10 Tagen, also bis zum
09.04.2007 (hier eingehend)
auszugleichen. Bitte überweisen Sie diesen Betrag auf das unten angegebene Konto. Sollte der Gesamtbetrag nicht fristgerecht eingehen, werde ich meiner Mandantschaft empfehlen, die Forderung ohne weitere außergerichtliche Ankündigung, gerichtlich geltend zu machen, wodurch weitere Kosten zu Ihren Lasten entstehen.
Wir möchten in diesem Zusammenhang auf die bereits ergangenen Urteile verweisen, welche Sie auf der Internetseite www.forderungseinzug.de einsehen können.
Bei der Anmeldung auf oben genannter Internetseite wurde die zu diesem Zeitpunkt übermittelte IP-Adresse gespeichert. Die IP-Adresse ermöglicht den Strafverfolgungsbehörden, im Falle einer strafrechtlichen Ermittlung, die Identifikation des PC’s, der zum Zeitpunkt der Anmeldung genutzt wurde.
Als weitere Sicherheitsinstanz ist auf oben genannter Internetseite das Geburtsdatum des Users eingegeben worden. Sollte sich bei einer weiteren überprüfung der Daten herausstellen, dass ein falsches Geburtsdatum eingegeben wurde, ist von einem Betrugsdelikt auszugehen. In diesem Fall hätte sich eine gegebenenfalls minderjährige Person eine Leistung erschlichen, die ihr nicht hätte bereitgestellt werden dürfen. Hier behalte ich mir im Namen meiner Mandantschaft die Erstattung einer Strafanzeige vor. Die dabei anfallenden Kosten und Auslagen sind gegebenenfalls gegen Sie geltend zu machen.

Ich musste wirklich kurz überlegen, ob ich ein Angebot dieser Firma genutzt hatte. Bei einem Blick auf die IP Adresse wurde ich aber schon etwas stutzig. Als ich dann noch bemerkte das sich eine *.zip Datei im Anhang befand, in der sich wiederum eine Rechnung.pdf.exe verbarg, war die Sache klar. Kurz recherchierte ich ein wenig im Netz und wusste, dass der Anwalt kein seriöse Zeitgenosse war. Die Verbraucherzentrale riet mir dazu, den Betrag natürlich nicht zu überweisen, und im Anschluss unverzüglich eine Anzeige gegen den Anwalt aufzugeben. Ich tat wie mir geheißen, und machte mich auf den Weg zum Polizeipräsidium in Münster.
Dort war besagter Rechtsverdreher auch ein bekannter Zeitgenosse, gegen den weit über eintausend Anzeigen vorliegen. Letztens regte ich mich ja noch auf, wie teuer Deutschland geworden ist. Nun muss ich sagen, das die Anzeige komplett frei Haus und umsonst war. Das ist doch mal etwas Positives!

Da einige Onlineprojekte, an denen ich mitgewirkt habe, in den letzten Monaten eingestampft wurden, habe ich mir nun wieder ein neues Betätigungsfeld gesucht. Anscheinend werde ich wohl bei den Jungs von Hazardgamer.com in den nächsten Wochen, Monaten und, so Gott will, Jahren meinen Dienst verrichten. Was genau für Aufgaben und Herausforderungen mich dort erwarten, sind noch nicht ganz raus!

Trotz meines Ausfluges in die deutsche Kriminalgeschichte am gestrigen Tage, habe ich es tatsächlich noch geschafft S.T.A.L.K.E.R. Shadows of Chernobyl intensiv zu spielen. Dieses vermaledeite Drecksteil ist so verflucht schwer, das sich einem die Barthaare kräuseln. Ich habe gestern drei Stunden gespielt, und keine nennenswerten Fortschritte in dem Spiel erreicht. Somit ist für die Langzweitmotivation schon gesorgt. Allerdings sind mir schon einige sehr nervige Dinge aufgefallen. Zum einen ist das Gewicht, welcher mein Alter Ego tragen kann, viel zu gering. Und da ich mich in S.T.A.L.K.E.R. die ganze Zeit zu Fuß bewege, dauern Strecken voll beladen doppelt bis dreimal so lange, da sich der Charakter ausruhen muss! Des weiteren gibt es zwar Sprachausgabe, aber in den Dialogen mit den NPC (Non Playing Characters/Nicht Spieler Charaktere) muss der meiste Teil selbst gelesen werden. Auch finde ich die Menüführung für den PDA und das Inventory recht umständlich.