Zwischen Zeilen und Zynismus – ein Selbstporträt

Ich bin keiner, der laut auftritt. Eher einer, der genau hinhört, während andere reden. Einer, der Situationen scannt, Gesichter liest, Stimmungen sortiert – nicht um zu urteilen, sondern um zu verstehen. Ich laufe selten mit, aber oft daneben her – beobachtend, ironisch, bereit, das Puzzle zu benennen, das niemand sehen will. Ich bin jemand, der lieber schreibt als schreit. Worte sind mein Werkzeug, mein Schutzschild und manchmal auch mein Pflaster. Ich kann ganze Welten aufbauen – in einem Absatz. Und gleichzeitig ganze Mauern errichten – mit einem Satz, der wie ein Witz klingt, aber weh tut, wenn man ihn umdreht.
In mir wohnen zwei Herzen:
Eines, das nach Nähe sucht – und eines, das lieber erstmal den Notausgang checkt.
Ich will dazugehören, aber nicht um jeden Preis. Ich will gesehen werden, aber bitte ohne Bühne. Ich kann loyal sein bis zur Selbstaufgabe – aber wehe, du missbrauchst das. Dann klappe ich zu wie ein Taschenmesser. Ohne Drama. Ohne Ansage. Einfach zu.
Ich bin gut im Aushalten. Im Funktionieren. Im Kontrollieren.
Was ich weniger gut kann: Bitten. Schwäche zeigen. Hilfe annehmen, bevor’s brennt.
Dafür bin ich Meister im Galgenhumor. Im feinen Spott. In dieser besonderen Sorte Witz, die oft mehr offenbart, als sie versteckt. Wenn ich lache, ist das oft auch ein Ventil. Und wenn ich ruhig bin, heißt das nicht, dass nichts los ist – nur, dass ich gerade dabei bin, innerlich einen Text zu schreiben.
Ich pflege Freundschaften, die über Jahre wachsen – langsam, aber stabil.
Ich bin kein Dauerbespaßer. Aber wenn du mich brauchst, bin ich da. Nicht immer pünktlich. Aber ehrlich. Und mit einer Haltung, die nicht um den heißen Brei redet. Ich beobachte, merke mir Kleinigkeiten, schreibe zwischen den Zeilen weiter, wo andere längst aufgehört haben zu lesen.
Ich kann sehr klar sein. Und sehr verloren.
Ich kann führen – leise. Unterstützen – effektiv. Und zweifeln – verdammt professionell.
Ich bin ein System aus Reflexion, Sarkasmus, Warmherzigkeit und Kontrollbedürfnis. Nicht immer in Balance. Aber immer echt.
Ich bin Marc.
Und manchmal reicht das.
Manchmal ist es auch zu viel.